• FAQ’s delirium

    Wie häufig kommt Delirium vor?

    In der Veröffentlichung von Marcantonio aus dem Jahr 2017 ist beschrieben, dass circa 33 % der im Krankenhaus aufgenommenen Menschen über 70 Jahre Delirium bekommen. Delirium ist die häufigste Komplikation nach einer Operation bei Patienten, die über 70 Jahre alt sind.

    • 15-25 % der älteren Patienten entwickeln nach größeren Operationen ein Delirium.
    • 50 % der älteren Patienten entwickeln nach einer Operation mit hohem Risiko, wie z. B. Unfallchirurgie, ein Delirium.
    • Auf der Intensivstation kommt Delirium bei 19 % bis 82 % der Patienten vor, je nach Population (Quelle: Inouye, 2014, The Lancet).

    FAQ Delirium

    Delirium wird auch akute Verwirrung oder akutes Hirnversagen genannt. Diese Verwirrung entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit (normalerweise innerhalb weniger Stunden oder Tage), kann im Laufe des Tages in der Schwere schwanken und hat immer eine körperliche Ursache. Ein Delirium wird auf Basis klinischer Merkmale diagnostiziert (Quelle: APA, 2013, Diagnostic and Statistical Manual of Mental disorders (Fifth Edition, DSM-5). Untersuchungen zeigen, dass nur 12 % bis 35 % der deliranten Patienten mit den derzeitigen Screening-Tools erkannt werden (Quelle: Marcantonio, 2017, NEJM). 

    Patienten mit Delirium leiden häufig unter angsteinflößenden Halluzinationen, die später noch lange beängstigend sein können. Für Angehörige und Pflegepersonal ist dies häufig beunruhigend und belastend. Die Verwirrung von Patienten legt sich meist, wenn sich ihr körperlicher Zustand bessert. Die Periode von Verwirrtheit kann von einigen Stunden bis hin zu Wochen dauern. Nicht alle Patienten erholen sich vollständig. Je länger das Delirium dauert, desto höher das Risiko von länger anhaltenden oder bleibenden Problemen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (Demenz).

    Akute Enzephalopathie und Delirium sind zwei Seiten derselben Medaille. Akute Enzephalopathie ist die Erkrankung des Gehirns. Delirium ist deren Äußerung im Verhalten der Patienten. Beide Diagnosen sind durch eine zugrundeliegende körperliche Ursache gekennzeichnet. Akute Enzephalopathie wird auf Basis eines EEG (Messung der Gehirnaktivität) diagnostiziert (Quelle: Slooter et al., 2020, Intensive Care Med.; Hut et al., 2021 Psychiatry and Clinical Neurosci.).

    Akute Enzephalopathie und Delirium können durch Krankheit (Infektion), Verletzung (wie einem Knochenbruch nach einem Sturz), eine Operation, Schmerzen, eine metabolische Störung oder Vergiftung durch eine falsche Kombination von Medikamenten verursacht werden.

    Bei Delirium liegt oft in erster Linie die hyperaktive Variante vor. Die Verwirrung der Patienten mit dieser Variante offenbart sich meist in Unruhe. Sie ziehen und zupfen ständig an Laken, wollen aus dem Bett steigen, Infusionsschläuche herausziehen, zeigen Bewusstseinsveränderungen, haben Mühe bei der Orientierung, können sich nicht gut konzentrieren, sind vergesslich und haben Sprachstörungen.

    Patienten mit Delirium können jedoch auch die hypoaktive (apathische/stille) oder gemischte Form haben. Delirium äußert sich bei jedem Patienten anders. Bei bis zu 75 % der deliranten Patienten liegt ein hypoaktives Delirium vor. Das hypoaktive (stille) Delirium ist schwieriger zu erkennen als das hyperaktive Delirium und wird oft mit Demenz oder Depression verwechselt. Aufgrund seiner schwierigen Erkennung wird das hypoaktive Delirium mit schlechteren Patientenergebnissen assoziiert.

    Noch immer werden die meisten Fälle von Delirium nicht erkannt. Nur 12 % bis 35 % der deliranten Patienten werden erkannt, wobei bis zu 75 % der Patienten an einer hypoaktiven (stillen) Form von Delirium leiden. Gerade diese Patienten werden mit den gängigen Screening-Methoden übersehen (Quelle: Marcantonio, 2017, NEJM).

    Jeder kann Delirium bekommen. Höheres Alter, Anfälligkeit (durchlässige Blut-Hirn-Schranke) und Demenz erhöhen das Risiko von Delirium erheblich.

    Selbst eine kurze Deliriumepisode erhöht die Wahrscheinlichkeit einer mangelhaften Erholung und der Aufnahme in ein Pflegeheim, das Risiko von Demenz und/oder die Sterblichkeit.

    Delirium ist stressintensiv und kann beängstigende Gedanken oder Halluzinationen hervorrufen, z.B. kann der Patient die Vorstellung haben, gefangen zu sein oder Bilder zu sehen, die nicht da sind. Auch für Familienmitglieder und Betreuer kann es zu Unruhe, Gefahr und Ängsten führen.

    Das Allerwichtigste ist, die zugrundeliegende(n) Krankheit(en) oder Ursache(n) so schnell wie möglich zu beseitigen, zum Beispiel durch Feststellung einer metabolischen Störung, einer beginnenden Infektion oder Sepsis oder Anpassung der Medikamente, durch die akute Enzephalopathie und Delirium ausgelöst werden könnte.

    Leider gibt es kein Medikament zur Behandlung von akuter Enzephalopathie und Delirium. Zur Verringerung des Risikos von Delirium können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

    • Geben Sie dem Patienten seine Brille, sein Hörgerät und seine Gebissprothese.
    • Sorgen Sie für gute Flüssigkeitsbalance und guten Ernährungsstatus.
    • Prüfen Sie, ob seine Medikamente angepasst werden können.
    • Fördern Sie sozialen Kontakt, am besten mit Familie und Freunden.
    • Spielen Sie ruhige Musik, die dem Patienten gefällt.
    • Fördern Sie eigene Gewohnheiten, die auch während des Krankenhausaufenthalts möglich sind.
    • Frühe Mobilisierung: Helfen Sie dem Patienten aus dem Bett, sobald es möglich ist.
    • Wecken Sie den Patienten, vor allem nachts, nicht unnötig und vermeiden Sie Geräusche so weit möglich.

    Bron: iDelirium.org


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